Gitta Seeger

Geld wie Heu


Rezensionen



Lohne (jm) - "Für alle, die kein Geld haben und gerne Bier trinken" lautet die humorvolle Widmung des jetzt erschienenen Romans von Gitta Seeger "Geld wie Heu". Es ist das erste Buch der 41-jährigen Lohnerin.

"Ich habe bereits vor 15 Jahren angefangen einzelne Geschichte aufzuschreiben", erzählt die Autorin. Allerdings seien dies noch Kurzgeschichten ohne jeden Zusammenhang gewesen. Erst Anfang 2006 habe sie einen roten Faden zu den Geschichten gefunden: "Das war nun mal das Geld und das Bier", schmunzelt sie. Selbst lese sie sehr gern humorvolle Bücher, weshalb für die Autorin von Anfang an klar war, dass auch dies ein solches Werk werden sollte.

Inhaltlich erzählt die Debütautorin die Geschichte von Klara Landwehr, die in einer kleinen Stadt Namens Dröhlsdorf aufwächst. Groß geworden auf einem Bauernhof entwickelte sich bei Klärchen, wie sie von ihren Freunden genannt wird, schon in frühester Kindheit der Wunsch reich zu werden und "Geld wie Heu" zu haben. Mit zahlreichen originellen Ideen, wie Geld durch den Verkauf von selbstgebrautem Bier zu verdienen, versucht sie sich diesen Kindheitswunsch zu erfüllen. Erst sehr viel später sieht sie ein, dass es im Leben wichtigere Dinge als Geld gibt.

Ähnlich wie Klärchen ist auch Autorin Gitta Seeger in einer Kleinstadt, nämlich Lohne, aufgewachsen, hat in Berlin Architektur studiert und ist nach Brasilien gereist. Zudem hat Klärchen ähnliche Charakterzüge zur Autorin. So schreibt Seeger im Roman: Ich bin ein "mit der Heimat verbundenes Landei(...)". Dennoch betont sie: "Mein Buch ist keine Autobiographie." Einige Geschichten habe sie zwar tatsächlich erlebt, andere seien völlig frei erfunden.

Die zahlreichen Parallelen zu Klärchens Heimatstadt Dröhlsdorf und Lohne seien hingegen keineswegs purer Zufall, so Seeger. "Ich bin selbst hier in Lohne aufgewachsen, mir blieb also gar nichts anderes übrig, als in meinem Buch Parallelen zu Dröhlsdorf herzustellen", erzählt sie. Der aufmerksame Leser erkenne sehr schnell einige Dinge wieder. So ist Dröhlsdorf, wie Lohne auch, eine katholisch geprägt Kleinstadt, die viele kleine Bauernschaften umgeben. Zudem finden sich auch zahlreichen namentliche Parallelen, sei es der Sportverein Blau-Weiß-Dröhlsdorf, die Tageszeitung Dröhlsdorfer Volkszeitung oder ähnliche Firmennamen wie Frisches-Ei oder Gänsefederbetten Klünpott, die geschickt in die humorvolle Geschichte um Klärchen eingebunden werden.

Oldenburgische Volkszeitung, 02.Sept. 2008