Norbert Heinrich Holl

Von Leuten, die bei Tisch lesen





ISBN 978-3-89969-068-2;

406 Seiten; Pb.; 13,80 EUR

Im Auftrag Napoleons segelt das französische Forschungsschiff Géographe 1800 in die Südsee, um Fauna und Flora zu erkunden. An Bord der Schiffszeichner Lesueur. Während das glücklose Schwesterschiff, die Géomètre, bei einer Havarie zerschellt, kehrt die Géographe wohlbehalten zurück, und Lesueur veröffentlicht sein Buch "Die Reise zu Den Südlichen Gefilden”, das im Anhang nach dem Leben gezeichnete, damals noch unbekannte Medusen zeigt.

Zweihundert Jahre später sitzt Familie Riedner in Heidelberg bei Tisch und hat nur eines im Kopf: das Lesen. Vor allem Herr Riedner ist von Büchern besessen. Sein Lesehunger steigert sich allmählich zum krankhaften Wahn. Nur in Büchern glaubt er die Wirklichkeit zu finden. Auch der zehnjährige Sohn Sebastian ist dem Lesen verfallen. Er hat Lesueurs Buch entdeckt und malt sich bereits ein Leben als Tiefseeforscher aus. Das Bild einer der seltsamen blauen Quallen, die Lesueur gezeichnet hat, verfolgt ihn.

Sebastians Zukunftstraum von der Tasmanischen See ist von der Begegnung mit drei jungen Frauen umwoben, der Jugendfreundin Anke, der rätselvollen Sarimah und der erfrischenden Rose-Lilly. Als Sebastian Jahre später an die Nordsee reist, um Anke zu sehen, scheint sich das Schicksal zu wiederholen: Wieder trifft eine Géomètre ein. Wieder erleidet sie eine Havarie...


Zum Autor: 1996/97 treibt der Bürgerkrieg in Afghanistan dem Höhepunkt zu. Die Taliban erobern Kabul, ermorden den ehemaligen Präsidenten Najibullah, errichten ihr menschenfeindliches Regime und drängen den charismatischen Tadschikenführer Massud in die Schluchten des Pandschirtals. Vier Jahre vor dem 11. September schauen die Supermächte, die NATO und Europa der Entwicklung noch tatenlos zu.. Allein die UNO versucht das Schimmste zu verhindern. Als erster Deutscher leitet der Diplomat Norbert Heinrich Holl die UN Special Mission to Afghanistan. Seine Erfahrungen hat er in einem Buch Mission Afghanistan verarbeitet. Zehn Jahre später ist aus dem UNO-Vermittler der Schriftsteller geworden, der soeben seinen ersten Roman Von Leuten, die bei Tisch lesen vorlegt.